Einsatz Calliope in der 3. Klasse 1. Halbjahr

Hallo Calliope-Community,

wir wollen das Calliope in der 3. Klasse im kommenden Schuljahr zwischen Herbst- und Weihnachtsferien im Rahmen des Sachkundeunterrichts für einige Wochen zum ersten Mal einsetzen.

Ich selbst bin Mutter einer - dann - 3.Klässlerin und arbeite als Informatikerin.
Zusammen mit dem Klassenlehrer möchten eine weitere Mutter und ich den Kindern einen Einstieg in die Welt der Informatik geben ohne sie zu unter- aber ganz besonders zu überfordern.

Wer hat schonmal das Calliope in der 3. Klasse eingesetzt und kann mir Tips geben, welche Übungen gut funktioniert haben, welche zu einfach/zu schwer waren?
Sollte man in dem Alter Programmierkonstrukte wie bedingte Anweisungen oder Schleifen überhaupt schon angehen oder lieber erstmal nur damit spielen lassen/kleinere Programmabläufe nachbauen lassen?

Der Klassensatz ist bereits angeschafft. Ich würde gerne Übungen vorbereiten und sie an meiner eigenen Tochter vorab schonmal testen.
Ich freue mich über gute Tips und würde auch gerne meine Erfahrung danach hier posten, wenn es jemanden interessiert :slight_smile:

VG,
Sarah

Hallo Sarah,

schau doch mal hier:

Der MOOC beinhaltet viele Tipps und weitere Links zu Materialien zum Einsatz mit dem mini.

Beste Grüße
Jörn

Hallo Sarah,

ich habe im letzten Schuljahr in der 3. Klasse zwei halbjährige Kurse gegeben mit jeweils etwa 8 Kindern.
Und eine Doppelstunde für eine ganze 3. Klasse mit Unterstützung der Klassenleiterin.

Grob lässt sich sagen, dass die Drittklässler noch viel Zeit mit “Computer bedienen” verbrauchen. Z.B. die richtige URL einzutippen oder einen Buchstaben auf der Tastatur zu finden.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie sehr gerne sequentielle Abläufe programmieren. Z.B. Lieder (welche dann mit “Taste A gedrückt” abgespielt werden).
Manche Kinder programmieren auch gern Geschichten. Also z.B.: zuerst wird auf dem LED-Display ein Bett angezeigt, 2 Sekunden warten, dann wird die Farb-LED gelb, 2 Sekunden warten, dann kommen 3 Töne und dann der Text “Guten Morgen”.
Bei Open Roberta gibt es da einen Unterrichtsvorschlag dazu.
Bei Schleifen haben wir nur die “Wiederhole unendlich” gebraucht und bei den bedingten Anweisungen nur die einfachen ohne weitere Logik, z.B. wenn Taste A gedrückt mache das, wenn Taste B gedrückt mache dies.
Das komplizierteste war ein Klatschschalter. Wenn Lautstärke>60, dann
Das hat denen völlig ausgereicht.
Ein halbes Jahr ist auch etwas lang. Ein Anfangskurs mit 4-8 Stunden reicht aus meiner Sicht erstmal aus.
Ich kann gerne noch mehr schreiben. Muss jetzt aber erstmal los.
Viele Grüße
Heike

Hallo, vielen Dank für Eure Antworten.
Leider sind die Benachrichtigungsemails im Spam-Ordner gelandet, daher reagiere ich erst jetzt.

Hallo Jörn, den Online-Kurs bzw. die Videos habe ich schon zur Hälfte durch.
Gut fand ich das Feuerwehrauto, da die Kinder was zum Anfassen damit basteln können und die Aufgabe nicht zu schwer erscheint. Außerdem kann man da ja eine Schleife einbauen.

Hallo Heike, danke für Deine Erfahrungen.
Wir machen das im Rahmen das Sachkundeunterrichts zusammen mit dem Lehrer. Wahrscheinlich 5-7 Wochen je eine Doppelstunde. Eventuell würden wir dann in der 4. Klasse das Calliope wieder einsetzen.
Das ist alles neu für uns alle, aber wir sind motiviert und ich freue mich drauf.
Wäre es für Dich ok, wenn ich hier Übungen - sobald ich sie mir ausgedacht/gesucht habe - poste und Du sagst mir Deine Meinung, ob das für eine 3. Klasse so funktionieren kann?
Das wäre toll.

Aktuell habe ich noch wenig Zeit, aber über die Sommerferien wollte ich mir den Inhalt für zumindest schonmal die ersten 2-3 Doppelstunden überlegen.
Eventuell wollte ich zuerst ohne Calliope anfangen, vielleicht das Beispiel mit dem Banane essen-Programmcode, den in die richtige Reihenfolge bringen.
Oder ein Kind spielt Roboter und bekommt gesagt, welche Anweisung es überhaupt nur beherrscht (so á la Java-Hamster: linksUm(), vornFrei(), geheVor()… wahrscheinlich etwas reduzierter).
Dann muss es durch ein mit Tischen und Stühlen gebautes Labyrinth durch die Klasse laufen. Die anderen Kinder müssen den “Sourcecode” an die Tafel schreiben.
Meinst Du das kriegen die hin?

LG,Sarah

Hallo Sarah,

ich schaue mir das gerne an.
Ich kann bei Gelegenheit auch noch ein paar Links posten zu Material, was ich kenne.

Die Idee, Calliope für eine begrenzte Zeit zu nutzen, dann erstmal aufzuhören und dann im nächsten Schuljahr darauf aufzusetzen, finde ich übrigens gut.
Und auch die Idee zuerst ohne Calliope anzufangen und erstmal zu üben, wie man möglichst genaue Anweisungen gibt, die nicht missverstanden werden können, finde ich gut.
Schön ist es auch den Lehrer zu “programmieren”.

Viele Grüße
Heike

Halo zusammen,

der Link ist schon recht „alt“ und ich bin recht neu mit dem Thema unterwegs.

Für Unterrichtsmaterialien kann ich euch das „Coden mit dem Calliope mini“ aus dem Cornelsen Verlag sehr empfehlen es kostet 6,75€ und es gibt zwei Bände.
Geeignet für die 3. Klasse.

Das kann ich bestätigen. Ich bin zwar kein Lehrer, aber ich habe es an meinen Kindern (7 und 9) verprobt. Die Übungen sind gut zu schaffen und die Programmieraufgaben Stück für Stück erklärt. Erst gibt es eine kleine Einleitung, dann den kompletten Code, danach ist jeder Code-Baustein erklärt. Die Übungen regen die Kinder zum Mitmachen ein und es gibt reichlich Freiraum das Programmierte zu bespielen, was ich in der Altersgruppe sehr wichtig finde.

Wie sind eure Erfahrungen? Sollte jedes Kind eine eigene Calliope haben, oder sind 2er-Gruppen sinnvoller?

Viele Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

danke für deinen Input.
Ob man zwei minis braucht oder ob einer reicht, hängt auch von der generellen Umgebung ab. Ich habe mit je einem mini pro Kind gute Erfahrungen gemacht, wenn man aber z.B. nur einen Rechner pro Gruppe hat, kann auch ein mini pro Team reichen. Ich habe aber festgestellt, dass es den Kindern schon Spaß macht, wenn sie nach dem Programmieren selbst an einem „eigenen“ Gerät das Ergebnis testen können.
Wichtig ist aus meiner Sicht aber, nicht nur am Simulator zu arbeiten. Es macht einen riesigen Unterschied (auch in der Motivation), wenn die Kinder am mini ihre Arbeit ausprobieren können. Das ist ein ganz wichtiger Schritt.

Beste Grüße
Jörn