Löten am Calliope -- wie schwierig?

Manche Projekte sehen vor, dass eine “Stiftreihe” (das dürfte kaum der passende Ausdruck sein) in die 26 (2 x 13) Kontakte zwischen den Kontakten (1) und (2) gesteckt und anschließend durch Löten zuverlässig verbunden werden muss.
• eine eher rhetorische Frage: Wahrscheinlich ist es nicht ausreichend, die Enden (max. 1 mm) der “Stiftreihen” mit einer Zange oder ähnlich auf der Rückseite so umzuknicken, dass zwischen Stift und lochförmiger Aussparung genügend Kontakt herrscht ?? (Hätte allerdings den Charme, dass das reversibel ist)
• welche Art von Speziallötkolben benötigt man für so einen feinen “Pingelskram”? Wahrscheinlich wäre es auch keine gute Idee, mit normalem Lötzinn zu arbeiten?

Wer hat Erfahrung und kann berichten?
Danke aus Köln
Georg

Hallo Georg,

du benötigst vor allem eine feine Spitze. Ansonsten kann man das mit der Zange probieren, ich habe neulich von der Methode gehört, dass eine ähnliche Technik als Schalter genutzt worden ist. Wenn man den Adapter bewegt hat, hatte er kontakt und Signale verarbeitet, nachdem man ihn in die Ausgangsposition bewegt hat, war der Kontakt weg. Das ganze ist natürlich nur bedingt kontrollierbar. Letztlich kann eine Zange aber dabei helfen genügend Kontakt zu bekommen. Ansonsten gibt es auch Solderless Hammerpins. Die kann man mit Druck auch wieder herausbekommen. Da ist aber auch ebenfalls zu prüfen, ob sie genügend Kontakt haben. Bei den Motorpins reichen sie aus.
Grüße
Jörn

Hallo Georg,

ich möchte jetzt niemanden zum Löten verleiten, der die eingelöteten Buchsen nicht wieder entlöten kann.
Aber letztendlich ist das der beste Weg, eine ordentliche Kontaktierung für Motoren, Servos, Lautsprecher, Sensoren etc. herzustellen. Ich habe die Kontaktfahnen so gekürzt, dass sie unten nicht herausstehen. So kratzt nichts auf dem Tisch und es gibt nicht so leicht Kurzschlüsse. (Wobei man immer darauf achten muß, dass der Calli nicht auf leitenden Flächen liegt).
Das Entlöten klappt mit Entlötpumpe oder, mechanisch sehr sanft, mit Druckluft gut.
Was übrigens in der aktuellen Baureihe (Motoranschlüsse mit 6 Kontakten statt 5) genial ist: die Pins sind jeweils minimal gegeneinander versetzt - so klemmt ein Stecker von alleine ausreichend. Wieviele Steckungen die Hohlnieten verkraften, weiß ich nicht. Deshalb sind bei uns nur Buchsenleisten im Einsatz.


Ich habe 2x10 +2x3 geordert.
Die gleichen Leisten gibt es auch einreihig für den Motoranschluß.

Sie sind leider nicht verpolungssicher. Ich habe testweise JST-Stecker probiert - diese sitzen jedoch so extrem fest, dass die Kinder sofort die Kabel herausreißen. Vielleicht hat jemand eine gute Alternative?

Schöne Grüße aus Gütersloh, Felix

Hier meine Erfahrung:

Das wichtigste: Ich habe es mit relativ wenig Löterfahrung hinbekommen :blush:

Ich habe eine Buchsenleiste angelötet. Dazu habe ich die Buchsenleiste aufgesetzt, dann eine Stiftleiste in die Buchsenleiste geschoben und die Stiftleiste wiederum in ein Breadboard. Um die Calliope zu fixieren habe ich etwas schweres oben drauf gelegt. Damit lag die Calliope auf dem „Bauch“ und ich konnte gut die hinten rausstehenden Pins anlöten. Die Intention hinter dem Breakoutboard war: (a) es verrutscht nichts und (b) überschüssige Wärme wird abgeleitet.

Beim Löten selber habe ich zwei Sachen probiert:

  1. den rausstehenden Draht zu erwärmen, ca 1s zu warten und dann Lötzinn drauf geben
  2. Lötzinn als Topfen auf den Lötkolben und das dann auf die Drähte zu tun (ist weniger elegant aber mehr Kinder-geeignet).
    Beides hat funktioniert.

Weil ich mit einem viel zu dicken Lötkolben gearbeitet habe, habe ich versehentlich zwei der Drähte kurzzeitig verlötet. Nachdem meine Panik abgeebbt war, habe ich dann einfach hier nochmal warm gemacht und das Lötzinn mit einem Draht „weggeschubst“ (eine Entlötpumpe hatte ich nicht zur Hand). Trotzdem funktioniert der Anschluss noch.

Also mein Fazit: Keine Angst vorm Löten :blush: